LIGA Bank GB 2020

2 Abschwächung in eine schwere Rezession münden. Das preisbereinigte Bruttoinlands- produkt (BIP) brach gegenüber dem Vorjahr um 5,0 Prozent ein, nachdem es 2019 noch um 0,6 Prozent expandiert war. Im März und April kam es bundesweit zu einem weitgehenden Stillstand des Wirtschaftslebens. Hauptgrund hierfür waren Schutzmaßnahmen wie weitreichende Kontaktbeschränkungen und Grenzschließungen. Im Mai und den Folge­ monaten setzte dann mit der Lockerung dieser Maßnahmen eine merkliche Belebung ein. Zum Jahresende ließen die Auftriebskräfte jedoch spürbar nach. Im Rahmen der Corona-Krise 2020 gaben nicht nur die Investitionen und der Außenhan- del massiv nach, sondern auch der Konsum. Die privaten Konsumausgaben sanken um 6,0 Prozent, so deutlich wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Dämpfend auf den Privatkonsum wirkten zum einen die Maßnahmen zum Infektionsschutz, zum ande- ren mussten viele Verbraucher Einkommens- verluste hinnehmen, etwa weil sie von Kurz­ arbeit betroffen waren oder arbeitslos wurden. Die staatlichen Konsumausgaben legten hin- gegen um 3,4 Prozent zu und wirkten so stabi- lisierend. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise trübte sich das allgemeine Investitionsklima spürbar ein. Angesichts pandemiebedingt stark zuneh- mender Unsicherheiten und merklich unter- ausgelasteter Kapazitäten im verarbeitenden Gewerbe verminderte sich die Nachfrage nach Fahrzeugen, Maschinen und anderen Gütern erheblich. Auf Jahressicht gaben sie um mas- sive 12,5 Prozent nach. Demgegenüber blieb die Baukonjunktur vergleichsweise robust. Die Bauinvestitionen legten erneut zu, mit einer Jahresrate von 1,5 Prozent aber schwächer als im Vorjahr (+ 3,8 Prozent). Das außenwirtschaftliche Umfeld der deutschen Wirtschaft verschlechterte sich weiter. Der Welthandel, der sich bereits in den Vorjahren im Fahrwasser eskalierender Handelskonflikte und geopolitischer Spannungen deutlich ab- schwächte, wurde 2020 zusätzlich durch die Pandemiefolgen belastet. Vor allem im zweiten Quartal kam es angesichts globaler Pro­ duktions- und Nachfrageausfälle sowie Liefer­ unterbrechungen zu drastischen Rückgängen im internationalen Warenhandel Deutschlands. Auf Jahressicht brachen die Exporte um Wirtschaftliche Entwicklung Weltkonjunktur Nach einem zunächst freundlichen Jahresstart 2020 ist die Weltwirtschaft ab März in Folge des neuen Corona-Virus und der zu seiner Eindämmung beschlossenen Maßnahmen stark unter Druck geraten. Mit der weltweiten Aus- breitung des Virus rutschte auch die Weltwirt- schaft in eine tiefe Rezession. Die Erholung der Weltwirtschaft vom Konjunktureinbruch im Frühjahr war bis zum Herbst kräftig, hat sich zuletzt aber abgeschwächt. Die Weltproduktion hat im dritten Quartal um fast 9 Prozent zuge- nommen und damit auch optimistische Erwar- tungen übertroffen. Der im ersten Halbjahr als Folge der Corona-Pandemie zu beobachtende historische Einbruch wurde damit zu einem großen Teil wieder wettgemacht. In Summe sank das Weltwirtschaftswachstum auf Jahres­ sicht um 3,5 Prozent. Die US-Wirtschaft erlitt 2020 wegen der Corona-Virus-Krise einen beispiellosen Kon- junktureinbruch. Bereits zu Beginn des Jahres schrumpfte die US-Wirtschaft um hochge- rechnet 5 Prozent. Die Zuspitzung der Corona- Pandemie ab Mitte März stürzte die USA dann aber in eine schwere Wirtschaftskrise. Im zweiten Quartal ging das Bruttoinlandsprodukt um umgerechnet 9,5 Prozent zurück. In den Monaten Oktober bis Dezember ergab sich lediglich ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von auf das Jahr hochgerechnet 4,0 Pro- zent. Auf Gesamtjahressicht schrumpfte die Wirtschaft somit um 3,5 Prozent. China hingegen hat sich mit bemerkenswer- ter Dynamik aus der Corona-Rezession vom Jahresanfang 2020 gekämpft. Schon im nach- folgenden zweiten Quartal konnte das Vorkrisen- niveau der Wirtschaftsleistung wiederhergestellt werden. Im vierten Quartal ist die chinesische Wirtschaft wieder auf den früheren Wachs- tumspfad eingeschwenkt. Somit wuchs die chinesische Wirtschaft im Gesamtjahr 2020 um 2,3 Prozent. Konjunktur in Deutschland/Europa Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland stand 2020 im Zeichen einer Krise, die durch das Corona-Virus ausgelöst wurde. Die globale Virusverbreitung sowie die dagegen ergriffenen Maßnahmen ließen die bereits vorher eingetretene konjunkturelle Be r i ch t des Vo r s t ands

RkJQdWJsaXNoZXIy NjMwODg=