LIGA Bank GB 2020

4 Rohstoffmärkte Auch die Rohstoffmärkte wurden vom Aus- bruch der Corona-Pandemie im Frühjahr hart getroffen. Zum einen entfachte der offenkun­ dige Nachfrageschock, der durch den drama- tischen Einbruch der wirtschaftlichen Aktivität weltweit ausgelöst wurde, eine deflationäre Wirkung. Daneben ergaben sich in einzelnen Sektoren jedoch auch gegenläufige Angebots- schocks infolge der Auswirkungen staatlich verordneter Einschränkungen auf Produktion und Logistik, welche das Ausmaß des deflatio- nären Schocks dämpften. Die Entwicklung der breiten Rohstoffbench- marks über das vergangene Jahr malt ein divergentes Bild mit einer ausgeprägten Sprei- zung der Renditen. Ausgewogen diversifizierte Indizes wie der Bloomberg Commodity Index haben den größten Teil des im Frühjahr erlitte- nen Rückschlags wieder aufgeholt. Nachdem der Goldpreis über den Sommer neue Höchststände jenseits von 2.000 USD pro Feinunze erzielt hatte, erfuhr er im Zuge einer Stabilisierung des US-Dollar und der USD-Realzinsen eine Korrektur und hat sich seither seitwärts entwickelt. Die Feinunze Gold beendete das Jahr 2020 bei einem Stand von 1.898,36 USD und damit ca. 20 Prozent höher als zum Jahresultimo des Vorjahres. Das Geschick des fossilen Energiesektors blieb eng mit einer Normalisierung der welt­ weiten Wirtschaftsaktivität und insbesondere der Mobilität verbunden. Auf der Angebotsseite haben die drastischen Produktionskürzungen, auf welche sich OPEC und Russland im Früh- jahr geeinigt haben, dem Anstieg der Lager­ bestände Einhalt geboten und neben einer Er- holung der Spot-Preise über 40 USD pro Fass zu einer Reduktion des Contango (Preisauf- schlag) entlang der Terminkurve beigetragen. Das Barrel Rohöl (Fass mit 159 Liter Fas- sungsvermögen) der Sorte Brent notierte am 31.12. 2020 bei 51,80 USD. stützte die Wirtschaftspolitik mit einer Vielzahl von Maßnahmen die Konjunktur. Zum anderen konnten Infektionsschutzmaßnahmen aufgrund weniger Neuinfektionen zurückgeführt werden und die Konjunktur zog im dritten Quartal spür- bar an. Positiv entwickelten sich im vergangenen Jahr insbesondere Werte, deren Güter oder Dienste aufgrund der Pandemie besonders gefragt waren. Die Papiere tourismusnaher Dienst­ leistungen waren hingegen weniger gefragt. Auch international war die Corona-Pandemie das beherrschende Thema an den Aktien- märkten. Weltweit brachen die Aktienpreis­ notierungen im ersten Quartal ein. Allerdings unterschied sich die Geschwindigkeit der Erholung über die Länder hinweg erheblich. In den USA etwa schloss der S&P 500 be- reits Mitte August wieder über dem Vorkrisen- niveau. Zum Jahresende notierte der Index 16,3 Prozent über dem Vorjahresultimo. Devisenmärkte Der Euro hat im vergangenen Jahr deutlich an Außenwert gewonnen. Gegenüber dem US- Dollar wertete der Euro im Jahresverlauf um 9,2 Prozent auf und notierte zum Jahresende bei 1,23 US-Dollar. Gegenüber den Währun- gen der 42 wichtigsten Handelspartner des Euroraums gewann der Euro 7,2 Prozent an Wert. Das vergangene Jahr lässt sich dabei grob in zwei Zeiträume unterteilen. Zu Jahresbeginn wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar ab. Bis Mitte Mai gab der Euro um 3,9 Prozent nach und notierte bei 1,08 US-Dollar. Im Zuge der Corona-Pande- mie stieg die Unsicherheit über die weltweite konjunkturelle Entwicklung. Mit sinkenden Infektionszahlen in Europa, der Rückführung von Infektionsschutzmaßnahmen und einer deutlichen konjunkturellen Bele- bung im dritten Quartal hat der US-Dollar die Funktion als sicherer Hafen zumindest zeit­ weise verloren. Der Euro wertete seither um 13,6 Prozent auf und notierte zum Jahresende bei 1,23 US-Dollar. Be r i ch t des Vo r s t ands

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