GB 2019

Trotz abgeschwächter Konjunktur expandieren Volks- und Raiffeisenbanken im Kundengeschäft weiter Nach vielen Jahren des Aufschwungs haben sich im Jahr 2019 die konjunkturellen Wachstumskräfte in Deutschland merklich abgeschwächt. Obwohl das Wirtschaftswachstum deutlich geringer als in den Vorjahren war, konnten die 841 Volks- und Raiffeisenbanken im zurückliegenden Geschäfts- jahr weiterwachsen. Die gute und vertrauensvolle Zusam- menarbeit mit Firmen- und Privatkunden zeigt einmal mehr, dass sich auch im Umfeld eines harten Wettbewerbs und bei abgeschwächter Konjunktur die Leistungen und Produkte un- serer Bankengruppe einer hohen Nachfrage erfreuen. Auch unser Haus kann für das Jahr 2019 ein solides Wachs- tum und eine zufriedenstellende Ertragslage ausweisen. Im bundesweiten Vergleich mit anderen Volks- und Raiffeisen- banken können wir mit dem erreichten Ergebnis sehr zufrie- den sein und danken allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Das Geschäftsjahr 2020wird für alle Kreditinstitute ein schwie- riges und herausforderndes Jahr werden. Die Auswirkungen der „Corona-Pandemie“ werden das Wirtschaftswachstum weltweit spürbar belasten. Auch unser Land wird davon in hohem Maße betroffen sein. Es ist zu befürchten, dass trotz der von der Bundesregierung beschlossenen umfangreichen Hilfsmaßnahmen die Kreditausfälle im Firmen- und im Pri- vatkundengeschäft zunehmen werden. Schon jetzt sind die Verwerfungen an den Kapitalmärkten spürbar und belasten das Bewertungsergebnis unserer Eigenanlagenbestände. Das Provisionsergebnis im Vermittlungsgeschäft leidet unter den jetzigen Rahmenbedingungen und wird sich im Vergleich zum Vorjahr reduzieren. Insgesamt erwarten wir für das Jahr 2020 eine abgeschwächte Ertragslage. Insbesondere in bewegten Zeiten, wie wir sie jetzt erleben, sind Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit von hoher Bedeu- tung. Wir wollen und werden alles dafür tun, auch zukünftig diesen Werten gerecht zu werden. BILANZSUMME Die Bilanzsumme der Volksbank Hunsrück-Nahe eG erhöhte sich imGeschäftsjahr 2019 um 25,0 Mio. EUR bzw. 1,9% auf 1.307,2 Mio. EUR. Sowohl die Kundenforderungen als auch die Kundeneinlagen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr gesteigert werden. Bilanzsumme in Mio. EUR 2019 2018 Veränderung 1.307,2 1.282,2 25,0 FORDERUNGEN AN KUNDEN Unsere Kundenforderungen konnten im Berichtsjahr deut- lich um 31,2 Mio. EUR oder 5,5 % auf 594,9 Mio. EUR ge- steigert werden. Mit diesem Wachstum liegen wir über den Planwerten. Der Anstieg der Kundenforderungen entfällt sowohl auf das Privatkundenkreditgeschäft als auch auf das Kreditgeschäft mit unseren gewerblichen Kunden. Unsere Firmenkunden haben trotz der gedämpften Konjunkturlage verstärkt Investitionskredite nachgefragt. Konsumentenkredi- te und Kredite für den Wohnungsbau bestimmten den Finan- zierungsbedarf im Privatkundengeschäft. Die niedrigen Finan- zierungskosten haben sich unterstützend auf die Entwicklung des Kreditgeschäftes ausgewirkt. Den Anteil an Schuldschein- darlehen an größere mittelständische Unternehmen haben wir zur Beimischung unseres Kreditportfolios ausgebaut. Unsere Kundenforderungen sind unter Risikogesichtspunkten breit gestreut. Die Kreditforderungen haben wir am Jahresen- de vorsichtig und nach bankmäßigen Grundsätzen bewertet. Für erkennbare bzw. latente Risiken wurden in angemessener Höhe Einzel- bzw. Pauschalwertberichtigungen gebildet. Die erhöht latenten Risiken sind vollständig durch Vorsorgereser- ven und den Fonds für allgemeine Bankrisiken abgedeckt. Besondere branchenbezogene bzw. größenstrukturbedingte Risiken sind in unserem Forderungsbestand nicht erkennbar. Die Kundenforderungen verteilen sich nach Restlaufzeiten fol- gendermaßen: Kundenforderungen in Mio. EUR 2019 2018 Veränderung Restlaufzeit bis 1 Jahr 102,8 108,8 -6,0 Restlaufzeit 1–5 Jahre 170,9 159,5 11,4 Restlaufzeit über 5 Jahre 321,2 295,4 25,8 Gesamt 594,9 563,7 31,2 EINLAGEN VON KUNDEN Unsere Kundeneinlagen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10,3 Mio. EUR auf 1,01 Mrd. EUR angestiegen. Im kon- stanten Umfeld der Niedrigzinsphase stellen wir jedoch eine ausgesprochen heterogene Entwicklung bei den Einlagen fest. Während die täglich fälligen Kundeneinlagen weiter deutlich zunahmen, verzeichneten die längerfristigen und damit weni- ger liquiden Einlagen entsprechende Abflüsse. Da zu befürch- ten ist, dass die extreme Niedrigzinsphase weiter andauern wird, – eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten – ist mit einer Fortset- zung dieser Entwicklung zu rechnen. Neben den bilanziellen Kundeneinlagen in Höhe von 1,01 Mrd. EUR verwalteten wir für unsere Kunden zum Ende des Geschäftsjahres 2019 An- lagen außerhalb unserer Bilanz im Umfang von fast 700 Mio. EUR. Diese Gelder sind in Wertpapieren und Fondsprodukten BERICHT DES VORSTANDES 03

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