GB 2018

3 sich der Handelskonflikt mit China zu, nachdem bereits im Frühjahr Strafzölle auf Aluminium und Stahl eingeführt wurden. Dies, aber auch eine hohe Verschuldung bei den Unternehmen in China belasteten das Wachstum in der Volks- republik. Hinzu kamen weitere Schwellenländer mit reduziertem Wirtschaftswachstum, was entsprechende Auswirkungen auf den globalen Handel hatte. Neben dem sich abkühlenden Welthandel schlugen weitere politische Risiken die Kapitalmärkte in ihren Bann. Die letzten Hoffnungen auf einen geregelten Brexit wurden von den Marktteilnehmern zum Jahresende weitestgehend begraben. Auch die innenpoli- tischen Streitigkeiten in den USA belasteten die Märkte ebenso wie die Ankündigung der US-Regierung, sich aus Syrien zurückzuziehen. EZB fährt ultra-lockere Geldpolitik zurück Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zum Jahresende 2018 das Ankaufprogramm für Anleihen beendet – die ultra-lockere Geld­ politik somit gedrosselt. Die Leitzinsen beließen die europäischen Notenbanker jedoch unver- ändert auf deren historisch niedrigen Niveaus. So blieb der EZB-Hauptrefinanzierungssatz für die Finanzinstitute des Euroraumes bei 0,0 % und der Einlagensatz mit –0,4 % im negativen Bereich. Bundesanleiherenditen zum Jahresende deutlich gefallen Die Renditen von zehnjährigen Bundesanleihen sind im Februar 2018, einhergehend mit den positiven Konjunkturerwartungen, zunächst deutlich auf rund 0,76 % gestiegen. Im Laufe des Jahres entwickelten sich die Renditen volatil und waren ein Gradmesser für die Risiken der Geopolitik. Bundesanleihen werden weiterhin als sicherer Hafen geschätzt. Bunds wurden im Zuge der Zuspitzung des Handelskonfliktes und der zunehmenden Unsicherheit über den Ablauf des Brexits vermehrt gesucht. Gleich- zeitig führte die im Jahresverlauf nachlassende Konjunktur zur Unsicherheit, ob die EZB in 2019 tatsächlich – wie von ihr in Aussicht ge- stellt – den Zinserhöhungszyklus einleiten wird. Dies und der verringerte Sog der US-Renditen gegenüber Bundesanleihen führte zu sinken- den Bund-Renditen. Die zehnjährigen Bundes­ anleihen rentierten zum Jahresende mit 0,25 % auf dem Niveau von Mitte 2017. Die Renditen fünfjähriger Bundesanleihen stiegen im Jahres- verlauf ebenfalls zunächst an, um dann das Niveau vom Jahresbeginn (ca. –0,20 %) mit ca. –0,27 % leicht zu unterschreiten. Zweijährige Bundesanleihen schlossen das Jahr in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bei –0,59 % ab. Insgesamt flachte sich die Zinsstrukturkurve somit ab. DAX minus 18 Prozent Der deutsche Leitindex startete zunächst er- freulich in das Jahr 2018. So konnte der DAX in den ersten Wochen deutlich um rund 700 Punkte auf das Jahreshoch von 13.559 Punkten klettern. Im weiteren Verlauf des Jahres be- wegte sich der DAX volatil, aber beharrlich nach unten. Die Belastungsfaktoren waren wie an den Renten- und Devisenmärkten sowohl geo- politisch als auch konjunkturell geprägt. Neben Sondereffekten bei einigen Unternehmen, wie der holprigen Einführung des neuen Abgastest- verfahrens WLTP und dem damit verbundenen Zulassungsstau in der Automobilindustrie, aber auch die durch hohe Risiken geprägte Übernah- me von Monsanto durch Bayer, belastete den DAX insbesondere die hohe Exportabhängig- keit der deutschen Unternehmen. Am Jahres- ende stand der DAX mit 10.559 Punkten 3.000 Punkte unter dem Jahreshoch und 18 % unter dem Wert, den er zu Jahresbeginn vorweisen konnte.

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